Freie Universität Bozen
Fakultät für Bildungswissenschaften
Campus Brixen
Regensburger Allee 16, Raum 1.50
19. Oktober 2018 | 09:00–1830 Uhr

Organsiert von Siglinde Clementi und Margareth Lanzinger

Eine Kooperationsveranstaltung des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte, Freie Universität Bozen und des  FWF-Projekts „The Role of Wealth in Defining and Constituting Kinship Spaces from the 16th to 18th Century”, Institut für Wirtschafs- und Sozialgeschichte, Universität Wien

Testamente sind letztwillige Verfügungen eines Testators, einer Testatorin, die auf den Transfer von Vermögen ausgerichtet sind. Dabei handelt es sich um ein einseitiges Rechtsgeschäft. Testamente waren anfechtbar und konnten auch vom Testator, der Testatorin geändert werden. Die Praxis des Testierens und die Auswirkungen einer letztwilligen Verfügung sind immer im Kontext familialer Vermögens- und Machtsituationen zu sehen. Der Workshop befasst sich sowohl mit der testamentarischen Verfügung selbst als auch mit ihrer familial-verwandtschaftlichen und sozialen Wirkmacht. Daher interessiert sowohl die Norm als auch die Praxis des Testierens vor allem in ihren geschlechtsspezifischen Ausprägungen: Welche Vermögenswerte wurden von Frauen, welche von Männern vermacht und wem? Welches Vermögen konnte überhaupt testamentarisch vererbt werden? Welche Auswirkungen hatten testamentarische Verfügungen? Damit in Zusammenhang stehen Fragen der Konflikthaftigkeit von testamentarischen Bestimmungen, aber auch nach materieller Kultur und symbolischem Kapital. Was wurde in Testamenten über die Vermögenswerte hinaus transportiert und welche Familienkonstellationen forciert? Um diese Fragen beantworten zu können, müssen Testamente in Relation zu anderen Dokumenten gesetzt werden, die das umfassende Vermögensarrangement der betreffenden Familie dokumentieren.

Das Detailprogramm finden Sie hier