Internationales Forschungsgespräch, 31. Mai 2019

14.04.2019

Vertragsarbeiter im Sozialistischen Weltsystem

Wann: 31. Mai 2019, 10 - 18 Uhr

Wo: Seminarraum Geschichte 2, Hauptgebäude, Stg. 9., 2. Stock

Veranstalter: Berthold Unfried, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Als sich das Sozialistische Weltsystem in den 1970er Jahren in die "Drei Kontinente" ausweitete, brachte das inter-kontinentale Personenströme in Bewegung. Eine dieser Gruppen temporärer Migranten waren Arbeiter/innen, die in den europäischen sozialistischen Ländern ausgebildet werden und gleichzeitig den Arbeitskräftemangel dort kompensieren sollten. In dieser letzteren Funktion sind sie den "Gastarbeitern" in Westeuropa vergleichbar. Wir wollen mit diesem Forschungsgespräch noch mehr Vergleichsebenen eröffnen: mit anderen Migrant/inn/en innerhalb und am Rande des Sozialistische Weltsystems, mit Arbeitsmigrant/inn/en in der neueren Geschichte.
In einer globalgeschichtlichen Perspektive ist ein weiteres Ziel dieses Internationalen Forschungsgesprächs, diese Arbeiter/innen, deren Einsatz zwischenstaatliche Verträge zugrunde lagen (daher "Vertragsarbeiter") nicht primär als passive "Opfer", sondern als handelnde Subjekte zu betrachten, die ihre Interessen und spezifischen Lebensweisen im Zusammenleben und mitunter in Konflikt mit ihren deutschen Kolleg/inn/en durchzusetzen versuchten. Die Einbeziehung der Perspektive der entsandten Arbeiter und der Entsendestaaten soll der Historiographie dieser Formen der internationalen Arbeitsmigration einen neuen Anstoß geben.
Dieses Forschungsgespräch findet im Rahmen des von der Gerda Henkel-Stiftung, Düsseldorf, geförderten Forschungsprojekts: "Trans-continental circulations within the Council of Mutual Economic Assistance. The example of labour mobility between Cuba and the GDR (1975-1990)" statt.
Die Impulsreferate (rd. 20 min.) werden von Kommentaren in die Diskussion übergeleitet.

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