Vortrag von Michael Hödl: "Die Geografie der Wiener Industrie und des Gewerbes von 1880 bis 1934: Konzentration, Wanderung und Beständigkeit städtischer Produktion im Spiegel historischer Mikrodaten"

Die Industriestadt und Metropole Wien erlebte vom 19. bis ins 20. Jahrhundert tiefgreifende ökonomische Veränderungen – dies gilt auch für die geographische Verteilung der produzierenden Betriebe innerhalb des Stadtraums und seiner Peripherie. Im Rahmen des Dissertationsprojekts wird ein neuer Ansatz zur Erforschung der Wiener Wirtschaftsgeschichte entwickelt: Indem auf die Standorte von Unternehmen aus Firmenverzeichnissen zurückgegriffen wird, können diese mithilfe von Geokodierung kartographiert und über Punktabstandsberechnungen mathematisch erfasst werden. Dies soll Veränderungen des innerstädtischen Wirtschaftsgefüges auf Mikroebene nachvollziehbar machen und ein räumliches Verständnis für die wirtschaftliche Dynamik der Stadtindustrie während der Industrialisierung in Wien ermöglichen.

Michael Hödl ist seit März 2020 Universitätsassistent am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Der nächste Termin des Morgenkolloquiums ist am 19. Jänner 2022 (Corinna Peres), der Termin am 15. Dezember 2021 (Nora Lehner) entfällt bzw. wird im Sommersemester nachgeholt.