Die Jury hat bei der diesjährigen Einreichung einen Anerkennungspreis für eine Monografie und drei Förderungspreise für Dissertationen vergeben.
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Den Anerkennungspreis 2025 für eine Monografie bekommt Oskar Mulej für sein Buch "Liberalism after the Habsburg Monarchy, 1918-1935. National Liberal Heirs in the Czech Lands, Austria and Slovenia" (2024, Palgrave Macmillan).
Oskar Mulej ist wissenschaftlicher Projektmitarbeiter (Postdoc) am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien, Leiter des FWF-Projekts „Ideologische Fluidität kollektiver nationaler Rechte“ und Mitglied der Forschungsgruppe „Nationale Vielfalt in der Geschichte“.
Seine Forschungsgebiete sind die politische und Ideengeschichte Mittel-, Ost- und Südosteuropas im späten 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit besonderem Schwerpunkt auf der Zwischenkriegszeit und Themenkomplexen wie Nationalität, nationalen Minderheiten, Nationalismus und Liberalismus. Er promovierte 2018 an der Central European University (CEU) mit einer vergleichenden Studie des Parteiliberalismus der Zwischenkriegszeit in drei mitteleuropäischen nationalen Kontexten.
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Die Förderungspreise 2025 für Dissertationen gehen an:
- Michael Hödl, Die wirtschaftliche Entwicklung Wiens anhand historischer Mikrodaten. Struktur und Geographie städtischer Firmen zwischen 1879 und 1936 (2025)
- Corinna Peres, "She wants to do it her own way." Enslaved Women, Their Work, and Their Children in the Datini Merchant Community, 1380s-1410s (2024)
- Kata Tóth, Des Carpates traversées aux Carpates vécues. Eine Geschichte der Süd- und Ostkarpaten vom 14. bis 17. Jahrhundert
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Michael Hödl ist Wirtschaftshistoriker und Postdoc am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Industrie- und Unternehmensgeschichte Österreichs des 19. und 20. Jahrhunderts sowie in der Wirtschaftsgeographie urbaner Räume. Ein weiterer Fokus gilt der digitalen Erschließung historischer Quellen und dem Aufbau umfassender wirtschaftshistorischer Datenbanken. Derzeit untersucht er die Geschichte der verstaatlichten Industrie in Österreich von 1945 bis heute.
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Corinna Peres ist Sozialhistorikerin und Mediävistin. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Geschichte der Arbeit, Sklaverei und Ungleichheiten im mittelalterlichen Mittelmeerraum. Nach Studien in Bochum, Pisa und Wien, Forschungsaufenthalten in Prato, Rom und Tempe (AZ) sowie einem Postdoc-Track-Stipendium der ÖAW konzipiert sie nun ein neues Projekt im Bereich der Wissensgeschichte. Ihre Dissertation, die sie als Praedoc-Assistentin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Uni Wien verfasst hat, wurde mit dem Award of Excellence des Bundesministeriums für Frauen, Wissenschaft und Forschung, dem Grete-Mostny-Dissertationspreis der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Wien und dem Dissertationspreis des Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung ausgezeichnet.
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Kata Tóth ist Historikerin und Universitätsassistentin am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. Zu ihren bisherigen Forschungsschwerpunkten zählen Umweltgeschichte, historische Gebirgsforschung sowie Tiergeschichte. In ihrem neuen Projekt beschäftigt sie sich mit den Spionagenetzwerken des Habsburgerreiches auf dem nördlichen Balkan im 19. Jahrhundert. Ihre Dissertation wird in Buchform in der Reihe "Südosteuropäische Arbeiten" des Leibniz-Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung erscheinen.
Die Jury gratuliert den Preisträger:innen sehr herzlich!
Die Preisverleihung findet im Sommersemester 2026 an der Universität Wien statt. Die nächste Ausschreibung läuft voraussichtlich von Jänner bis April 2027.
Weitere Infos zum Michael-Mitterauer-Preis
3.10.2025
