Historische Anthropologie 1/2022: „Erinnern post-kolonial“

20.04.2022

Themenheft der "Historischen Anthropologie. Kultur – Gesellschaft – Alltag", 30. Jg., 1/2022

Geschäftsführung: Margareth Lanzinger, Mario Keller, Brigitta Schmidt-Lauber, Erich Landsteiner

Herausgeberinnen von 1/2022: Rebekka Habermas und Bettina Brockmeyer

126 S., EUR 29,–, ISSN (Print) 0942-8704, ISSN (online) 2194-4032

In vielen Regionen Ozeaniens, Asiens und Afrikas ist die koloniale Vergangenheit seit Jahrzehnten nicht nur an Universitäten, sondern auch an Erinnerungsorten und im Alltag der Familie und des öffentlichen Raumes präsent. In zahlreichen Regionen Europas hingegen ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Kolonialgeschichte erst in den letzten Jahren zum Thema öffentlicher Debatten geworden.
Das Themenheft versammelt Beiträge, die sich mit unterschiedlichen Erinnerungsformen in Afrika - hier vor allem Tansania, Elfenbeinküste und Togo -, Ozeanien und Hawaii sowie in Deutschland beschäftigen. In den Blick genommen werden Ausstellungen, einzelne Objekte, private und öffentlich präsentierte Fotos, Veranstaltungen und Erzählungen, wie sie z.B. von Psychoanalytikern in den 1960er Jahren niedergeschrieben oder in Ausstellungen neu komponiert wurden. Erinnern präsentiert sich als schmerzhaft, heilend, verschwiegen, doppelbödig, einseitig, kolonial – als lange noch nicht abgeschlossener Prozess.

Editorial "Erinnern post-kolonial" (kostenlos abrufbar über die eLibrary des Böhlau Verlags)