WISO Morgenkolloquium: Lienhard Thaler: "Staat ohne Steuern? Das spätmittelalterliche Tirol als Beispiel für domänenfinanzierte Herrschaft"

05.04.2024

Moderation: Kirsten Wandschneider (Wiso)

Kommentar: Fabian Wahl (WU Wien)

Zeit: Mittwoch, 17. April 2024, 9.00–10.00 Uhr

Ort: HYBRID - Seminarraum WISO, Hauptgebäude Universität Wien (Universitätsring 1), Stiege 6, 2. Zwischengeschoß und via Zoom

Zoom-Link: https://univienna.zoom.us/j/63643107815?pwd=cWRkNHVCeG9IcWVtMG5QUkI0RE04Zz09 
Meeting-ID: 636 4310 7815  |  Kenncode: 603862

Staatsfinanzierung durch Besteuerung ist sowohl seit der Antike bekannt, als auch in der Gegenwart dominant. Dennoch war der „Steuerstaat“ historisch keineswegs alternativlos, wie das Beispiel der mittelalterlichen Grafen von Tirol zeigt. Sie setzten bei der Finanzierung ihrer Herrschaft – wie zahlreiche ihrer Zeit- und Standesgenossen – primär auf nicht-steuerliche Einnahmequellen.

Der Tiroler „Domänenstaat“ wird mittels des Bonney-Ormrod-Modells beschrieben und mit anderen Territorien verglichen. Im Zentrum steht dabei nicht die bereits vielfach behandelte Frage nach dem Aufstieg des Steuerstaats, bei deren Beantwortung der Domänenstaat gewöhnlich als bloße Vorgeschichte fungiert. Das domänenbasierte System der Herrschaftsfinanzierung mit seinen Auswirkungen auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wird eigenständig behandelt. Abschließend wird angesichts der Vor- und Nachteile der Domänenfinanzierung die Frage gestellt, was gegen ihre Beibehaltung und für die Umstellung auf Steuerfinanzierung gesprochen haben könnte.

Gesamtprogramm Morgenkolloquium SoSe 2024 (pdf)