Frauenbewegungen und Wissensformationen – politische und epistemische Praktiken
Der Begriff Feminismus tritt im späten 20. Jahrhundert als vielverwendete Chiffre sowohl für ein politisches Programm als auch für eine Wissensformation in Erscheinung. Das hat seine Wurzeln nicht zuletzt in der dynamischen Verbindung zwischen den in den 1970er und 1980er Jahren aufkommenden Frauenbewegungen und der Etablierung von Frauen- und Geschlechterforschung als wissenschaftlicher Disziplin. Auf die ebenso produktive wie konfliktträchtige Beziehung haben bereits eine Reihe von Forscher*innen in diesem Feld hingewiesen. Die enge Verflechtung von politischen und epistemischen Praktiken ist allerdings historisch nicht neu, sondern lässt sich bereits für jene Frauenbewegungen unterschiedlicher politischer Orientierung zeigen, die im späten 19. Jahrhundert sowohl in vielen Industriestaaten als auch in einer Reihe von Ländern des globalen Südens aufblühten und in der Folge vielerorts beträchtliche öffentliche Wahrnehmung erlangten. Deren Protagonistinnen betrachteten die Generierung und Zirkulation differenzierter Wissensbestände (u.a. über die Lebenssituationen von Frauen unterschiedlicher Klassen, über geschlechterdifferenzierendes Recht, aber auch über Bewegungen in verschiedenen Ländern) als bedeutendes Mittel ihres politischen Kampfes.
Aussagekräftige Vorschläge für Beiträge im Umfang von 1-2 Seiten bis 15. Dezember 2022 mit dem Hinweis „cfp: proposal“ erbeten an: admin.thks@univie.ac.at
Ausführliche Informationen (pdf)
Call for Papers in English (pdf)
(2.11.2022)
CfP für OeZG-Themenheft "Frauenbewegungen und Wissensformationen – politische und epistemische Praktiken"
07.12.2022