Über die ‚Maritime Seidenstraße’ und ihre Ableger ist das Südchinesische Meer mit mehreren Austauschzonen verknüpft. In alter Zeit liefen vor allem zwei Trassen durch dieses Seegebiet: eine, die der Küste des asiatischen Festlandes folgte, und eine zweite, welche von Südchina via Taiwan zu den Philippinen und weiter bis zu den Gewürzinseln und Timor reichte. Verschiedene Netzwerke waren entlang beider Routen aktiv; komplexe wirtschaftliche, politische und kulturelle Faktoren bestimmten die Verbreitung von Produkten und Ideen. Hierbei kann zwischen kurzfristigen und länger währenden Phänomenen unterschieden werden, zudem zwischen Luxuswaren und Gütern des täglichen Bedarfs. Roderich Ptak versucht dieses vielfältige Panorama zu strukturieren – aus der Vogelperspektive, mit Blick auf das ausgehende Mittelalter und die frühe Neuzeit. Als Sinologe hat er besonders die Rolle der Chinesen im Visier, die den Austausch stets nachhaltig beeinflussten.