Historische Anthropologie 1/2024: Praktiken der Bewerbung zwischen Frühneuzeit und Sattelzeit

04.09.2024

Themenheft der "Historischen Anthropologie. Kultur – Gesellschaft – Alltag", 32. Jg., 1/2024

Herausgeber von 1/2024: André Krischer

Redaktion: Sophia Bauer und Mario Keller

Geschäftsführung: Margareth Lanzinger, Mario Keller, Brigitta Schmidt-Lauber, Erich Landsteiner

Die Bewerbung als formalisiertes Scharnier zwischen Stellensuchenden und Arbeitgebenden hat ihre Anfänge in der Supplikationspraxis der Frühen Neuzeit. Wer um eine Stelle nachsuchte, hoffte allerdings nicht auf ein Almosen, sondern präsentierte selbstbewusst seine Eignung dafür. Daher erforderte das Supplizieren um Stellen ein spezifisches Know-how, es handelte sich um eine elaborierte Praxis, die in der Sattelzeit in eine der ambivalenten Kulturtechniken der Moderne überging. Die Beiträge verdeutlichen diese Dynamik an höfischen und städtischen Beispielen, mit Blick auf den Reichstag und die Kurie.


Editorial

André Krischer
Praktiken des Bewerbens zwischen Früher Neuzeit und Sattelzeit. Editorial

Brigitta Schmidt-Lauber und Beate Wagner-Hasel
Nachruf auf Rebekka Habermas (1959–2023)

Aufsätze

Jon Mathieu und Jakob Messerli
Die Entdeckung der Pilze in der Moderne. Das Beispiel Schweiz, 18.–20. Jahrhundert

Themenschwerpunkt: Praktiken des Bewerbens zwischen Früher Neuzeit und Sattelzeit

Kevin Klein
Auf Stellensuche im Zentrum der Macht. Bewerbungspraktiken am Kaiserhof Rudolfs II. (1576–1612)

André Krischer
Vom Fähnrich zum Einspännigen. Söldner auf Stellensuche in Frankfurt nach dem Dreißigjährigen Krieg

Andreea Badea
Talente im Blick. Erfolgreiche Bewerbungen um das Amt des päpstlichen Referendars in der Frühen Neuzeit 

Susanne Friedrich
„[M]ich allerdings genuegsamb capabel halte“. Die Bittschreiben um die Stelle des kurbayerischen Legationssekretärs auf dem Immerwährenden Reichstag 1694 [OPEN ACCESS]

Timo Luks
Bewerbungspraktiken im 19. Jahrhundert. Transformation einer Kulturtechnik

 

Forum

Michaela Fenske
Nach Mücken fragen. Dipesh Chakrabartys neues Buch aus Sicht der Multispecies Studies

Lektüren

Janna Commans, Community, Urban Health and Environment in the Late Medieval Low Countries
Hélène Noizet

Bernhard Jussen, Das Geschenk des Orest. Eine Geschichte des nachrömischen Europa 526–1535
Ludolf Kuchenbuch

Rolf Lindner, In einer Welt von Fremden. Eine Anthropologie der Stadt 
Simone Egger 

Louise Toupin, Lohn für Hausarbeit. Chronik eines internationalen Frauenkampfs (1972–1977)
Anja Peter

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