Freiwillig geleistete Arbeiten sind wenig erforschte Aktivitäten. Statistische Erhebungen zeigen, dass sie für das Funktionieren moderner Gesellschaft unverzichtbar zu sein scheinen. Das Heft fokussiert auf die Freiwilligenarbeit im alternativen Milieu, das sich seit den späten 1960er Jahren formiert hat. Animiert durch die Kritik an bestehenden Einrichtungen und Machtverhältnissen entstanden neue Formen der Vergesellschaftung mit gegenhegemonialer Programmatik, die vom Engagement vieler Freiwilliger getragen wurden. Die Heftbeiträge thematisieren das Spannungsfeld von Anspruch und Wirklichkeit, Ambivalenzen und Aporien der Freiwilligkeit in Genossenschaftsprojekten, der neuen Frauenbewegung, der unentgeltlichen Rechtshilfe für Opfer des institutionellen Rassismus und der Solidarität mit Flüchtlingen in unterschiedlichen nationalen Kontexten des späten 20. Jahrhunderts.
Aufsätze
Wie revolutionär war die „neolithische Revolution“? Über die naturalen und sozialen Voraussetzungen der Agrikultur in der Levante
Aufsätze zum Themenschwerpunkt
An der Arbeit im selbstverwalteten Haus. Eine Fallgeschichte aus dem Solothurner Alternativmilieu, 1970er- und 1980er-Jahre
Brennende Hemden und antipatriarchale Aporien: Linksradikaler Asylaktivismus in der Schweiz 1985–1990
Feministische Subjektkonstitution. Zur Bedeutung der Freiwilligenarbeit in der Neuen Frauenbewegung
Over-policed and under-protected: the Black community and legal activism in London, 1965–1975
Forum
Reflections on twenty years of volunteering and voluntary action scholarship
Kulturgeschichte der Arbeit – eine Herausforderung. Kommentarserie zu A Cultural History of Work, Teil 3