Das heute weit verbreitete Phänomen der Selbstoptimierung wird viel diskutiert, meist jedoch ohne die historische Dimension zu berücksichtigen. Den eigenen Körper zu optimieren, seine Fähigkeiten zu steigern und das persönliche Potenzial auszuschöpfen, sind per se keine neuen Bestrebungen. Askese, Gymnastik, Meditation und einen Sinn der Lebenskunst finden sich beispielsweise schon in der Antike. Das Themenheft beleuchtet daher transepochal das umfassende Repertoire an Diskursen und Praktiken der Selbstoptimierung. Durch die Schlaglichter auf die Geschichte menschlichen Enhancement lässt sich dieses kritisch hinterfragen und seine Vielfalt in der historischen Tiefe besser greifen.
EDITORIAL
Historische Reflexionen zum Phänomen der Selbstoptimierung. Editorial
Vitus Huber
pp 359–364
AUFSÄTZE
Ambivalente Stoffe. Lumpen als Rest und Ressource im 18. Jahrhundert
Franziska Neumann
pp 365–382
THEMENSCHWERPUNKT: SELBSTOPTIMIERUNG – TRANSEPOCHAL
Männer aus Stahl? Spätantike Kaiser zwischen Selbstsorge und Askese
Jan B. Meister
pp 383–403
‚Selbstoptimierung‘ im Frühmittelalter. Ein nützlicher Anachronismus
Anne Greule
pp 404–422
Vom Habitus der Selbstverbesserung. Vorsätze und Reflexion in den Tagebüchern des Lausanners Philippe Secretan (1756–1826)
Vitus Huber
pp 423–442
Fortschritt heißt Verbesserung. Bürgerliche Selbstverhältnisse um 1900
Peter-Paul Bänziger
pp 443–464
FORUM
Anthropotechniken des Lernens. Optimierungen zwischen Experiment und Übung bei Edward Lee Thorndike Kevin Liggieri
pp 465–480
Freuds verschwundene Nachbarn. Darstellungsformen historischer Dokumente in Ausstellungskatalogen
Ulrike Felsing
pp 481–492
LEKTÜREN
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