„landlos“, hg. von Margareth Lanzinger u. Clemens Zimmermann

26.05.2020

Themenheft der Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie 68, 1 (2020)

In historischen Untersuchungen ländlicher Räume standen, abgesehen von spezifischen Gruppen wie jener der Heuerlinge, bäuerliche Milieus, Landbesitz und Landbesitzer*innen stark im Vordergrund. Landarme und Landlose wurden in den letzten Jahren weit weniger erforscht, wenngleich ihre Zahl in den meisten europäischen Ländern im 18. und 19. Jahrhundert anstieg.

Das Themenheft „landlos“ hat sich eine möglichst differenzierte Sicht zum Ziel gesetzt und geht von einer breiten Perspektivierung aus, die das Landlos- und Landarm-Sein in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen konzeptualisiert. Der Status von Landarmen und Landlosen wird dabei situativ gefasst, nicht als eindeutige Kategorie gedacht und nicht auf eine von a priori klar definierte Gruppe bezogen. Der Übergang zu Kleinbesitz konnte fließend sein. Vor allem aber fragen die Autor*innen des Themenheftes nach Perspektiven und Handlungsoptionen, die landlose und landarme Männer und Frauen hatten und genutzt haben, aber auch nach Grenzen, die ihnen gesetzt waren.

Mit Beiträgen von Janine Maegraith zu Kontexten der Landlosigkeit im frühneuzeitlichen südlichen Tirol, Jesús Manuel Gonzales Beltrán zu Landlosen und Landarmen in Andalusien im 18. Jahrhundert, von Clemens Zimmermann zu Ansätzen in deutschen wirtschafts- und Sozialenquêten 1860–1914 und von Jessica Richter zu landwirtschaftlichem Dienst in Österreich 1918–1938.

 

Website der Zeitschrift: https://www.agrargeschichte.de/pagecontents-ansehen-1323-80-0-VW5zZXJlIFplaXRzY2hyaWZ0IFpBQQdec2.htm