Die Beiträge beziehen sich auf die raumkonstituierende Funktion von Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten, darauf also, wie Raum durch die menschliche Wahrnehmung konstruiert und mit Wissensbeständen verknüpft wird. Dabei spielen sowohl visuelle Reize und haptische Eindrücke als auch die Klassifizierung von Geräuschen und Gerüchen eine Rolle. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Zusammenspiel mehrerer Sinne. Häufig handelt es sich bei historischen Beschreibungen von Sinneswahrnehmungen um Ausnahmesituationen, wie das Erleben einer angstbesetzten Situation oder die Wahrnehmung einer neuen, ungewöhnlichen Umgebung. Es lassen sich aber auch Alltagssituationen untersuchen, wenn etwa sinnesspezifische Verortungen zur Fortführung von mentalen Zuschreibungen dienen, Geräusche wie der Straßenlärm oder der ‚Geschmack des Kolonialismus‘ beschrieben werden.
Open Access verfügbar unter: https://journals.univie.ac.at/index.php/oezg/issue/view/608
Diese Ausgabe ist auch als Print-Version im StudienVerlag erschienen.192 Seiten, EUR 36,--, ISBN 978-3-7065-6217-1