Denkmal "Vertriebene Historiker*innen"
2022 wird im Hauptgebäude im Bereich der historischen Institute ein Denkmal für die über hundert im Nationalsozialismus vertriebenen Studierenden und Lehrenden der Geschichte errichtet. Das Denkmalsprojekt „Wenn Namen leuchten“ von Iris Andraschek, das im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbs im Juni 2021 die Jury überzeugte, erinnert nicht nur kollektiv, sondern individuell und namentlich an die vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden. Das Projekt ist eine weitere Initiative im Zuge der aktiven Aufarbeitung der Geschichte der Universität Wien im Nationalsozialismus.
"Wenn Namen leuchten"
Iris Andraschek legt ihrem Konzept die Idee zugrunde, die Namen der vertriebenen Studierenden und Lehrenden aus dem Dunkel der Vergangenheit sowie des Vergessens heraus sichtbar zu machen und leuchten zu lassen.
Am Gang – an der Rückwand zu dem für die historischen Institute wichtigen und hochfrequentierten Hörsaal 41 (zukünftig Gerda Lerner-Hörsaal) – werden 6 große Gläser aus verspiegeltem Sicherheitsglas montiert, die auf die Proportionen der umliegenden Architekturelemente referenzieren – ein Sicherheitsglas, aus dem die Namen und die Gedenkinschrift durchscheinend matt ausgenommen sind: Durch dahinterliegende LED-Beleuchtungskörper werden sie zum Leuchten gebracht. Für vorbeigehende Betrachter*innen durchbrechen und überlagern einander die Namen der Vertriebenen und die Reflexion der vis-à-vis liegenden Türe des historischen Instituts, die sich 1938 für jene Vertriebenen verschlossen hat, sowie die damals wie heute gegebene historische Architektur, welche die Errichtungszeit mit dem Jahr 1938 und dem Heute verbindet: Das heutige Geschehen auf dem Gang und im Wartebereich vor dem Hörsaal verbinden sich so mit der Erinnerung an die Vergangenheit.
Ein wichtiges Element des Entwurfs ist die verwendete Schrift/Typo: Diese 1933 von der jüdischen Typografin Elisabeth Friedländer in Frankfurt/M. entwickelte und sehr erfolgreiche Schrift Friedländer wurde im Nationalsozialismus „arisiert“ und in „Elisabeth“ umbenannt; Elizabeth Friedlander selbst musste nach England emigrieren und überlebte.
Verortung und weitere Infos
Spendenaufruf
Die historischen Institute, die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien sowie externe Institutionen (Nationalfonds der Republik Österreich und Zukunftsfonds der Republik Österreich) unterstützen das Vorhaben in finanzieller Hinsicht.
Um eine künstlerische Umsetzung auf hohem Niveau gewährleisten zu können, sind aber auch auf private Spenderinnen und Spender gefragt: Wenn Sie etwas zu diesem längst überfälligen Projekt beitragen möchten, überweisen Sie Ihre Spende bitte auf folgendes Konto:
Institut für jüdische Geschichte Österreichs
Sparkasse NÖ
IBAN: AT87 2025 6000 0005 6655
BIC: SPSPAT21
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