Über materielle Güter (Geld, Liegenschaften, Nutzungsrechte, Privilegien, persönliche Gegenstände) zu verfügen bestimmt bis heute die Handlungsmöglichkeiten von Frauen und Männern. Historisch betrachtet diente dabei das Übertragen von Vermögen (z.B. im Rahmen von Erbe und Heirat) nicht nur der persönlichen Absicherung, sondern stellte auch ein Mittel dar, um Verwandtschaftsbeziehungen zu knüpfen bzw. zu stärken. Vermögen und Verwandtschaft sind also eng miteinander verzahnt. Dabei war bei jedem Vermögenstransfer das Konfliktpotential groß: Verschiedene Interessenslagen trafen aufeinander und mussten im Austausch zwischen Generationen und Geschlechtern geregelt werden.
Die Beiträge in diesem Heft zu Friaul, Tirol, der Steiermark, Trient, Ravensburg und Graubünden arbeiten das reziproke Verhältnis von Verwandtschaft und Vermögen, deren gegenseitiges Gestaltungspotenzial und unterschiedliche Handhabung durch die Beteiligten heraus. Eingebettet in regionale soziale, rechtliche und wirtschaftliche Kontexte verdeutlichen sie somit Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten.
Weitere Informationen:
https://storiaeregione.eu/de/zeitschrift/nummer/vermoegen-und-verwandtschaft-patrimonio-e-parentela
Neuerscheinung: Vermögen und Verwandtschaft | Patrimonio e parentela
27.06.2019