Am 26. April 1994 begannen die ersten freien Wahlen in der Republik Südafrika, die drei Tage andauerten und das Ende des Apartheid-Regimes demokratisch besiegelten. Bei einer Wahlbeteiligung von fast 90% wählten 62% den ANC, den Afrikanischen Nationalkongress – die Partei des Freiheitshelden und Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela, der 27 Jahre aufgrund seines Widerstandes gegen das Regime hinter Gittern saß und erst 1990 enthaftet wurde.
Bei der kommenden Wahl – Präsident Cyril Ramaphosa hat den 29. Mai verlautbart – ist es das erste Mal in der demokratischen Geschichte des Landes, dass der ANC – jüngsten Umfragen nach – die absolute Mehrheit verlieren könnte. Schon bei der letzten Wahl 2019 war die Frustration und die Politikverdrossenheit im Land hoch, nur 49% der Bevölkerung gingen wählen, in der Gruppe der jungen Erstwählenden waren es überhaupt nur 10%. Der ANC erreichte dennoch 57,5%; die stärkste Oppositionspartei, die Demokratische Allianz 21%.
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