Historische Anthropologie 3/2021: "Der letzte Wille"

09.12.2021

Themenheft der "Historischen Anthropologie. Kultur – Gesellschaft – Alltag", 29. Jg., 3/2021

Geschäftsführung: Margareth Lanzinger, Mario Keller, Brigitta Schmidt-Lauber, Erich Landsteiner

Herausgeberinnen von 3/2021: Siglinde Clementi und Margareth Lanzinger

S. 296–471, EUR 28,–, ISSN (Print) 0942-8704, ISSN (online) 2194-4032

Testamente sind schillernde Dokumente. Sie bieten und boten die – oft umstrittene – Möglichkeit, über das eigene Leben hinaus wirkmächtige Verfügungen zu treffen. Sie geben dabei Einblick in vielfältige Beziehungs- und Vermögenskonfigurationen, luden diese zugleich symbolisch auf und gestalteten sie mit. ‚Der letzte Wille‘ konnte Erwartungen erfüllen oder enttäuschen, dynastische und damit zugleich politische Programme entfalten. Er diente der Belohnung, der Kompensation, der Fürsorge ebenso wie der finalen Abrechnung, gestaltete Erinnerung genauso wie Zukunftsentwürfe. Gleichzeitig war er stets mit Unsicherheiten konfrontiert: Worüber durfte überhaupt testiert werden? Wie ließ sich dessen Umsetzung sicherstellen? Testamente verbinden dabei, wie die Beiträge des Themenheftes zeigen, Perspektiven auf Generationen und Geschlechter, auf Recht und Praxis und vielfältige Dokumente miteinander.