Dieser Themenband diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen, das Konzept der „Wissenszirkulation“ in der Geschichtswissenschaft anzuwenden. Die Wissensgeschichte versteht „Wissenszirkulation“ als einen mehrdimensionalen Prozess, in dem Wissen zirkulär produziert, mobilisiert und transformiert wird. Der Ansatz ermöglicht, vielfältige Akteur*innen, Arenen, Mittel und Techniken sichtbar zu machen, die den Prozess der Wissensproduktion bestimmen. Werden die Bedingungen, Funktionen und Hindernisse von Wissen in Bewegung untersucht, so lassen sich umkämpfte Handlungsräume und asymmetrische Machtverhältnisse erkennen. Unter Einbeziehung verschiedener Definitionen und methodischer Ansätze fragt der Band, inwiefern es gelingen kann, neben hegemonialen Praktiken der Repräsentation und Anerkennung auch Ermächtigungsstrategien und Handlungsfähigkeiten auszumachen, wenn Wissensproduktion als kommunikativer (Aus-)Handlungsprozess gefasst wird. Beiträge aus verschiedenen Epochen und Räumen erlauben es, den Fokus auf konzeptionelle Synergien zu richten, um das analytische Potential eines zirkulär verstandenen Prozesses der Wissensproduktion, -vermittlung und -verbreitung zu erkunden.
Open Access verfügbar unter: https://journals.univie.ac.at/index.php/oezg/issue/view/656
Diese Ausgabe ist auch als Print-Version im StudienVerlag erschienen.
172 Seiten, EUR 37,--, ISBN 978-3-7065-6309-3; ISSN 1016-765 X